Frühjahrsblüher im Aukammtal, Wiesbaden
Exkursion am Samstag, 26. März 2022 unter Leitung von Dr. Wolfgang Ehmke
Mit dem Klimawandel zeigen auch die Frühjahrsblüher unter den Pflanzen immer zeitiger ihre Knospen und Blüten. Dies erläuterte am Samstagnachmittag Dr. Wolfgang Ehmke, Agrarbiologe und 2. Vorsitzender des Nassauischen Vereins für Naturkunde (NVN), rund 15 Interessierten. Diese hatten sich nahe des Wiesbadener Thermalbades im Aukammtal auf Einladung des NVN versammelt, um an der Exkursion zum Thema Frühjahrsblüher teilzunehmen. Dabei sind hier in der Parkanlage neben den zahlreichen gepflanzten Zwiebelpflanzen wie Narzissen, Tulpen, Scilla-Arten, Traubenhyazinthen, Schneestolz, Hasenglöckchen und Puschkinia auch einige einheimische Frühjahrsblüher zu entdecken.
Von Scharbockskraut, Gundermann und Knoblauchsrauke
Allen voran das Scharbockskraut (Ranunculus ficaria). Ehmke erläuterte, dass diese kleine, gelb blühende Pflanze früher zur Bekämpfung der Vitamin-Mangelkrankheit Skorbut eingesetzt wurde, da die Blätter reichlich Vitamin C enthalten und schon früh im Jahr geerntet werden können. Daher rühre auch der Name. Kleine blaue Blüten im Rasen gehörten dem fadenförmigen Ehrenpreis (Veronica filiformis), konnte der Botaniker aus Leidenschaft feststellen. Die violetten Blütchen nebenan wiesen auf den Gundermann (Glechoma hederacea), eine alte Heilpflanze, hin. Mit etwas größeren Blüten und einem zarten Duft machte das Märzveilchen (Viola odorata) auf sich aufmerksam. Die Knoblauchrauke (Alliaria petiolata), eine Gewürzpflanze, hatte zwar noch keine Blüten, aber ihre frisch grünen, nierenförmigen Blätter mit dem knoblauchartigen Duft waren unverkennbar. Die Vogelmiere (Stellaria media) und das Frühlingsfingerkraut (Potentilla verna) rundeten die Entdeckungsreise durch die Parkanlage ab. Am Bach wies Ehmke noch auf die Bachbunge (Veronica beccabunga) und die Berle (Berula erecta) hin. Aber auch die Parkgehölze wurden von der Gruppe unter die Lupe genommen und, soweit im unbelaubten Zustand möglich, bestimmt.